Aukruger Visionen

Aukruger Bürgerforum

Im Februar 1996 gab es mit „Aukrug 2000“ schon mal etwas, was der heutigen Idee eines Bürgerforums nahe kam. Aukruger Bürgerinnen und Bürger kamen im Bildungszentrum Tannenfelde zusammen und diskutierten in sieben Arbeitskreisen Problemlösungen für das erste Jahrzehnt des damals erwarteten neuen Jahrtausends.

Die sieben Arbeitskreise  „Soziales“ -  „Schule, Jugend, Sport“ - „Natur und Umwelt“ - „Fremdenverkehr“ - „Ortsentwicklung“ - „Gemeindevertretung und Kultur“ - „Arbeitsplätze“  waren, wie ich von Teilnehmern noch 10 Jahre später hörte, lebhaft und konstruktiv.  Leider wurden die Ergebnisse durch das beauftragte Planungsbüro, das die Tagung moderierte, nicht in brauchbarer Form dokumentiert.

Statt nun erneut, wie bereits in der derzeitigen Gemeindevertretung angedacht, ein Ingenieurbüro mit  der Erstellung eines Ortsentwicklungsplanes zu beauftragen, schlage ich vor, dass die Gemeindevertretung dies selbst mit einem BürgerForum in die Hand nimmt und damit meiner Meinung nach eine aktivere Bürgerbeteiligung wecken wird, als dies die teuer erkaufte Moderation und Dokumentation durch unbeteiligte Dritte erreichen kann.

Seit 2008 ist dieses Verfahren erprobt und weiter entwickelt worden. Im Gegensatz zu 1996 stehen heute auch kostenlose Softwarewerkzeuge zur Verfügung, mit denen die Teilnehmer ihre Ergebnisse ausarbeiten, bewerten und dokumentieren.  Als Endergebnis des BürgerForums gibt es ein Bürgerprogramm, das an die Gemeindevertreter übergeben wird. Auf diesem Programm basiert dann auch eine Vereinbarung, wann und wie die Vorschläge von den politisch Verantwortlichen umgesetzt werden.

Das im BürgerForum angewendete Verfahren wurde von der Bertelsmann Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung entwickelt und mit den BürgerForen „Soziale Marktwirtschaft“ 2008 und „Europa“ 2009 auf bundesweiter Ebene erprobt.  Auf Grund  langjähriger Erfahrungen wurde das Format weiter optimiert. 2014 haben fünf Modellkommunen – Karlsruhe, Marburg, Oldenburg, Remseck am Neckar und Wiehl - BürgerForen zur Lösung regionaler Herausforderungen in Eigenregie durchgeführt.

Aukrug wäre nach heutigen Stand vermutlich das erste Dorf in Deutschland , was diese Art der Bürgerbeteiligung in der Praxis umsetzt. Vielleicht war „Aukrug 2000“ einfach schon seiner Zeit voraus und nur die Werkzeuge waren noch nicht ausgereift.....